Version=2018 ID=2702007990 Helper=DGVS#{r}#{n}PD Dr. Petra Lynen#{r}#{n}Die NUB-Anfrage wurde durch die DGVS mit Unterstützung des Herstellers zur Verfügung gestellt. DisplayName=Ledipasvir/Sofosbuvir Name=Ledipasvir/Sofosbuvir AltName=Harvoni® Description=Die beiden in einer Filmtablette koformulierten direkt antiviral wirkenden Substanzen (Direct Acting Agents, DAAs) Sofosbuvir und Ledipasvir greifen das HC-Virus an zwei verschiedenen Stellen an. #{n}Das Prodrug Sofosbuvir ist ein pangenotypischer Inhibitor der RNA-abhängigen RNA-Polymerase NS5B des Hepatitis-C-Virus (HCV), das für die Virusreplikation erforderlich ist. Nach intrazellulärer Metabolisierung in das pharmakologisch wirksame Uridin-Analogon-Triphosphat wird es anstelle des natürlichen Substrats in die HCV-RNA eingebaut, wodurch es zum Kettenabbruch kommt. Sofosbuvir hemmt weder humane DNA- oder RNA-Polymerasen noch die mitochondriale RNA-Polymerase. Der NS5A-Inhibitor Ledipasvir bindet an das für die virale Replikation, den Zusammenbau des Virus (Assembly) und die Freisetzung von HCV-Partikeln relevante Protein NS5A. Die Bindung der NS5A-Inhibitoren an NS5A verhindert aufgrund von Konformationsänderungen die Interaktion zwischen NS5A und membranösen/zellulären Proteinen und damit die Formation des Membran-Kompartiments, in dem die Replikation stattfindet (Virus-Assembly) und damit die Freisetzung von HCV-Partikeln relevante Protein NS5A.#{n}Ledipasvir/Sofosbuvir wird bei Erwachsenen und Jugendlichen im Alter von 12 bis < 18 Jahren zur Behandlung der chronischen Hepatitis C (CHC) angewendet; zugelassen ist Ledipasvir/Sofosbuvir für die Therapie der HCV-Genotypen (HCV-GT) 1, 3, 4, 5 und 6.#{n}Ledipasvir/Sofosbuvir ermöglicht damit eine Interferon- und größtenteils Ribavirin-freie Behandlung von Patienten mit einer chronischen Hepatitis C Infektion; die Behandlungsdauer liegt für die große Population der therapienaiven HCV-GT 1-Patienten ohne Zirrhose bei nur 8 Wochen, ansonsten zumeist bei 12 Wochen (in Einzelfällen 24 Wochen). Somit deckt Ledipasvir/Sofosbuvir insbesondere bei Patienten mit HCV-GT 1 einen hohen medizinischen Bedarf und bedeutet eine dramatische Verbesserung im Vergleich mit früher verfügbaren Therapien in Bezug auf die patientenrelevanten Endpunkte Heilung, Nebenwirkungen und Behandlungsdauer.#{n}Die empfohlene Dosis beträgt 90 mg Ledipasvir in Kombination mit 400 mg Sofosbuvir, verabreicht als eine Tablette pro Tag unabhängig von den Mahlzeiten.#{n}Die Wirksamkeit und Sicherheit von Ledipasvir/Sofosbuvir wurde breit untersucht, dies auch in speziellen Patientengruppen, wie Patienten mit HCV-/HIV-Koinfektion, Patienten mit kompensierter oder dekompensierter Zirrhose oder Patienten, die auf eine Lebertransplantation warten.#{n}Grundsätzlich erfolgt die Behandlung der chronischen Hepatitis C mit Ledipasvir/Sofosbuvir ambulant. In Abhängigkeit von der Schwere der Lebererkrankung kann jedoch eine stationäre Aufnahme erforderlich werden. Dies gilt insbesondere bei Patienten mit ausgeprägter Leberzirrhose und den damit verbundenen Begleiterkrankungen oder bei solchen Patienten, die auf eine Lebertransplantation warten.#{n}Während der 8- oder 12-wöchigen Behandlungsdauer kann darüber hinaus nicht ausgeschlossen werden, dass eine stationäre Aufnahme aus anderen Gründen notwendig wird, unabhängig von der Lebererkrankung. Da die Behandlung mit Ledipasvir/Sofosbuvir nicht unterbrochen werden darf, ist auch in diesen Fällen eine stationäre Gabe von Ledipasvir/Sofosbuvir erforderlich.#{n} HasNoProcs=false ProcCodes=6-007.g Procedures= MedicalDevice=0 RiscClass=-1 RiscClassComment= TradeName= CeMark= Indication=Ledipasvir/Sofosbuvir (Harvoni®) wird bei Erwachsenen und Jugendlichen im Alter von 12 bis < 18 Jahren zur Behandlung der chronischen Hepatitis C (CHC) angewendet. #{n}Ledipasvir/Sofosbuvir ist das erste und derzeit einzige Regime aus direkt antiviralen Substanzen, das zur Behandlung der chronischen Hepatitis C bei Adoleszenten zugelassen ist.#{n} Replacement=Entsprechend den Empfehlungen der Fachgesellschaften wird die Behandlung mit Ledipasvir/Sofosbuvir für die Behandlung der chronischen Infektion mit dem Hepatitis C-Virus vom Genotyp 1, 4, 5 und 6 als Standardtherapie empfohlen. Dabei wird Ledipasvir/Sofosbuvir primär bei den Genotypen 1 und 4 eingesetzt. #{n}Ledipasvir/Sofosbuvir löst andere Kombinationstherapien zur Behandlung der chronischen Hepatitis C ab; zuvor eingesetzt wurden vor allem verschiedene Kombinationen aus Peginterferon alfa, Ribavirin und Sofosbuvir.#{n} WhatsNew=Ledipasvir/Sofosbuvir wurde am 17. November 2014 von der Europäischen Zulassungsbehörde (European Medicines Agency; EMA) in Europa zugelassen.#{n}Ledipasvir/Sofosbuvir ist die erste Fixkombination aus einem NS5A- und einem NS5B-Polymerase-Inhibitor und ermöglicht somit die Behandlung der chronischen Hepatitis C mit der Einnahme einer einzigen Tablette am Tag.#{n}Bei kurzer Therapiedauer von 8 oder 12 Wochen weist Ledipasvir/Sofosbuvir sehr hohe virologische Ansprechraten (dauerhaftes virologisches Ansprechen [sustained virological response]: SVR12) bis 99% auf und zeichnet sich aufgrund des Wegfalls von pegyliertem Interferon und Ribavirin zudem durch ein sehr günstiges Nebenwirkungsprofil aus. Zudem besteht auch für Patienten mit dekompensierter Lebererkrankung eine Therapieoption. Bei Patienten, die auf eine Lebertransplantation warten, ist es außerdem möglich, durch eine Behandlung vor Transplantation die Gefahr eines Virusdurchbruchs nach der Transplantation zu verringern.#{n}Mit Beschluss vom 21. Mai 2015 hat der Gemeinsame Bundesausschuss für weitreichende erwachsene Patientenpopulationen einen Zusatznutzen festgestellt; das Nutzenbewertungsverfahren für Jugendliche wurde am 15. August 2017 eingeleitet.#{n} Los=Es liegen bisher keine Daten vor, die eine Aussage zum Einfluss auf die Verweildauer zulassen. #{n}Es ist damit zu rechnen, dass längerfristig die Zahl stationärer Aufenthalte wegen Spätkomplikationen der Hepatitis C insgesamt verringert werden können, wenn durch die Behandlung mit Ledipasvir/Sofosbuvir eine Heilung erzielt und die Progression der Erkrankung verhindert wird.#{n}Bei Patienten, die nicht wegen der Hepatitis C-Infektion, sondern aus anderen Gründen während der Behandlung mit Ledipasvir/Sofosbuvir stationär aufgenommen werden müssen, ist kein Einfluss auf die Verweildauer im Krankenhaus zu erwarten.#{n} InGermanySince=Ledipasvir/Sofosbuvir wurde am 20. November 2014 in Deutschland eingeführt. MedApproved=Ledipasvir/Sofosbuvir wurde am 17. November 2014 von der Europäischen Zulassungsbehörde (European Medicines Agency; EMA) in Europa zugelassen. HospitalCount=Für das Jahr 2017 wurden NUB-Anfragen für Ledipasvir/Sofosbuvir von 202 Krankenhäusern gestellt. Wie viele dieser Krankenhäuser Ledipasvir/Sofosbuvir einsetzt, ist unbekannt. HigherCosts=Ledipasvir/Sofosbuvir wird über einen Zeitraum von 8 oder 12 Wochen (in Einzelfällen bis 24 Wochen) als Fixkombination einmal täglich verabreicht. #{n}Der Preis von Ledipasvir/Sofosbuvir (Harvoni®) beträgt 14.213,43 € (Klinik-Taxe-EK) zzgl. MwSt. für eine Packung mit 28 Tabletten à 90mg Ledipasvir/400 mg Sofosbuvir; somit entstehen Kosten 507,62 € (Klinik-Taxe-EK) zzgl. MwSt. pro Patient und Tag. Hinzu kommen gegebenenfalls die Kosten für Ribavirin (Annahme: 1.000 mg Tagesdosis) in Höhe von 23,38 € (Herstellerabgabepreis) zzgl. MwSt.#{n}Somit können in allen Fallpauschalen erhebliche Mehrkosten entstehen, da die Therapie fortgesetzt werden muss, auch wenn der Patient nicht primär wegen der Hepatitis C-Infektion, sondern auf Grund einer anderen Erkrankung stationär behandelt wird. Die Höhe der Kosten ist dabei abhängig von der Verweildauer in der jeweiligen Fallpauschale.#{n}Personalkosten für die Gabe von Ledipasvir/Sofosbuvir sind zu vernachlässigen.#{n} DRGs=H62B#{n}V40Z#{n}H60Z#{n} WhyNotRepresented=Ledipasvir/Sofosbuvir kann in vielen unterschiedlichen DRGs kostenrelevant werden, insbesondere wenn die HCV-Infektion eine Nebendiagnose darstellt. Die häufigsten DRGs bei Nebendiagnose chronische Hepatitis C (ICD B18.2) sind die H62B. V40Z, H60Z (vgl. G-DRG-Browser 2015/16). #{n}Die oben dargelegten Mehrkosten basieren allein auf den Medikamentenkosten, die bislang nicht in der Kostenkalkulation berücksichtigt sind, da das Produkt erst im November 2014 zugelassen und nur bei einer kleinen Zahl von Patienten eingesetzt wurde. In allen vorhersehbaren DRG-Gruppierungskonstellationen sind daher diese Medikamentenkosten nicht durch die Erlöse gedeckt. Es besteht somit im derzeitigen DRG-System eine nicht sachgerechte Abbildung, die eine zusätzliche Finanzierung über ein NUB-Entgelt erfordert. #{n}Das InEK hat daher für Ledipasvir/Sofosbuvir seit dem Jahr 2015 den NUB-Status 1 vergeben.#{n} RequestedEarlierOther=false CheckSum=1a5fbd23a8eab987a04e54e5e01e4ea8502f278b