Version=2019 ID=7375481069 Helper=DGVS#{r}#{n}PD Dr. Petra Lynen#{r}#{n}Die NUB-Anfrage wurde durch die DGVS mit Unterstützung des Herstellers zur Verfügung gestellt. DisplayName=Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir Name=Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir AltName=Vosevi® Description=Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir besteht aus den drei direkt antiviral wirkenden Substanzen (DAA) Sofosbuvir, Velpatasvir und Voxilaprevir, die zu unterschiedlichen Substanzklassen gehören und verschiedene Wirkmechanismen aufweisen. Die pangenotypisch wirksame Substanzkombination weist eine additive antivirale Aktivität auf und hat in klinischen Studien über alle Genotypen zu hohen Heilungsraten geführt, dies vor allem in der schwierig zu behandelnden Population von Patienten, die bereits mit direkt antiviral wirksamen Substanzen (DAA), und hier insbesondere mit NS5A-Inhibitoren vorbehandelt waren.#{n}Sofosbuvir ist ein pangenotypischer Inhibitor der für die Virusreplikation erforderlichen viralen RNA-Polymerase NS5B. Das Nukleotid-Prodrug Sofosbuvir wird nach intrazellulärer Phosphorylierung mittels NS5B-Polymerase in die HCV-RNA eingebaut, induziert den Kettenabbruch und verhindert so die Virusreplikation. Sofosbuvir wird in Kombination mit anderen Wirkstoffen als Sockeltherapie zur Behandlung der chronischen Hepatitis C breit eingesetzt; die Substanz ist neben der Fixkombination mit Velpatasvir und Voxilaprevir auch als Monosubstanz (Sovaldi®) sowie fixkombiniert mit Ledipasvir (Harvoni®) und fixkombiniert mit Velpatasvir (Epclusa®) zugelassen.#{n}Der pangenotypisch wirksame NS5A-Inhibitor Velpatasvir bindet an das für die virale Replikation, den Zusammenbau des Virus (Assembly) und die Freisetzung von HCV-Partikeln relevante Protein NS5A. NS5A ist ein membranassoziierter Phospholipidkomplex, der drei Domänen aufweist: Die Domänen I und II sind in die virale Replikation involviert, während die Domäne III für den Zusammenbau der Virionen essentiell ist. Die Bindung der NS5A-Inhibitoren an NS5A verhindert aufgrund von Konformationsänderungen die Interaktion zwischen NS5A und membranösen/zellulären Proteinen und damit die Formation des Membran-Kompartiments, in dem die Replikation stattfindet (Membraneous Web). #{n}Der neue NS3/4A-, respektive Protease-Inhibitor Voxilaprevir hemmt NS3 und seinen viralen Kofaktor NS4A. NS3 und NS4A sind für die Spaltung des Polyproteins in funktionale Virusproteine verantwortlich; die Hemmung von NS3 und NS4A verhindert somit vollständig die Replikation von HCV (Genom und virale Proteine).#{n}Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir wird bei Erwachsenen zur Behandlung der chronischen Hepatitis C-Virusinfektion (HCV) angewendet. Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir ist Interferon- und Ribavirin-frei für DAA-naive erwachsene Patienten ohne Zirrhose mit einer Behandlungsdauer von 8 Wochen pangenotypisch zugelassen; bei DAA-naiven Patienten mit Zirrhose erfolgt die Behandlung über 12 Wochen, desgleichen bei DAA-vorbehandelten erwachsenen Patienten ohne Zirrhose und mit kompensierter Zirrhose. Bei Patienten mit dekompensierter Zirrhose ist Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir kontraindiziert.#{n}Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir ist die erste zugelassene wirksame Fixkombination aus NS5B-Polymerase-, NS5A- und NS3/4A-Protease-Inhibitor und stellt eine hochwirksame (>95% anhaltendes virologisches Ansprechen) und einfach anzuwendende (einmal täglich eine Tablette) Interferon- und Ribavirin-freie pangenotypisch wirksame Therapieoption mit einer kurzen Behandlungsdauer von 8 bis maximal 12 Wochen dar. Mit der pangenotypischen, Ribavirin-freien Zulassung für Patienten ohne oder mit kompensierter Zirrhose ergänzt Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir einerseits das für DAA-naive Patienten verfügbare therapeutische Portfolio und schließt andererseits die derzeit bestehende klinisch hochrelevante therapeutische Lücke für DAA-erfahrene Patienten, hier insbesondere für Patienten nach NS5A-Vortherapie: Bei DAA-erfahrenen Patienten stellt insbesondere die Re-Therapie nach NS5A-Vorbehandlung aufgrund der über Jahre persistierenden Resistenz-assoziierten Varianten und der Kreuzresistenz zwischen NS5A-Inhibitoren eine große Herausforderung dar, dies zumal die allermeisten DAA-vorbehandelten Patienten auch gleichzeitig NS5A-vorbehandelt sind. Klinische Evidenz zur Re-Therapie nach NS5A-Vorbehandlung ist begrenzt, bei dringlicher Indikation mussten diese Patienten bisher auf Basis virologischer Überlegungen mit experimentellen Therapien behandelt werden. Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir ist die erste und einzige in dieser schwierig zu behandelnden Patientenpopulation zugelassene DAA-Kombination und deckt damit den bestehenden hohen therapeutischen Bedarf.#{n}Leitlinien-gemäß ist die Behandlung mit Voxilaprevir, Velpatasvir und Sofosbuvir über 12 Wochen die Standardtherapie bei Patienten mit einem Versagen auf eine erste Interferon-freie DAA-Kombinationstherapie. Die empfohlene Dosis beträgt 400 mg Sofosbuvir in Kombination mit 100 mg Velpatasvir und 100 mg Voxilaprevir, verabreicht als eine Tablette pro Tag mit einer Mahlzeit.#{n}Die Wirksamkeit und Sicherheit von Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir wurde breit untersucht, dies vor allem auch bei Patienten nach DAA-Vortherapie. #{n}Grundsätzlich erfolgt die Behandlung der chronischen Hepatitis C mit Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir ambulant. In Abhängigkeit von der Schwere der Lebererkrankung kann jedoch eine stationäre Aufnahme erforderlich werden. Dies gilt insbesondere bei Patienten mit ausgeprägter Leberzirrhose und den damit verbundenen Begleiterkrankungen oder bei solchen Patienten, die auf eine Lebertransplantation warten.#{n}Während der 8- oder 12-wöchigen Behandlungsdauer kann darüber hinaus nicht ausgeschlossen werden, dass eine stationäre Aufnahme aus anderen Gründen notwendig wird, unabhängig von der Lebererkrankung. Da die Behandlung mit Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir nicht unterbrochen werden darf, ist auch in diesen Fällen eine stationäre Gabe erforderlich. HasNoProcs=true ProcCodes= Procedures= MedicalDevice=0 RiscClass=-1 RiscClassComment= TradeName= CeMark= Indication=Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir (Vosevi®) wird bei Erwachsenen zur Behandlung der chronischen Hepatitis C-Virusinfektion (HCV) angewendet. Replacement=Die pangenotypisch wirksame Substanzkombination Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir ist die erste und bis dato einzige gut untersuchte und zugelassene Therapieoption für die Behandlung von DAA-erfahrenen Patienten, und insbesondere nach Vortherapie mit einem NS5A-Inhibitor. WhatsNew=Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir wurde am 26. Juli 2017 von der Europäischen Zulassungsbehörde (European Medicines Agency; EMA) in Europa zugelassen.#{n}Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir ist die erste pangenotypisch wirksame Fixkombination aus einem NS5B-Polymerase-Inhibitor und einem NS5A-Inhibitor und einem NS3/4A-Protease-Inhibitor.#{n}Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir ermöglicht die Interferon- und Ribavirin-freie pangenotypische Therapie aller Patienten mit chronischer Hepatitis C (Ausnahme: Patienten mit dekompensierter Zirrhose), dies vor allem auch bei DAA-vorbehandelten Patienten nach NS5A-Vortherapie. Da für diese Patienten bislang keine gut untersuchten und zugelassenen Therapieoptionen zur Verfügung standen, wird mit Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir in dieser Population ein erheblicher therapeutischer Bedarf gedeckt werden. Zudem werden bestehende Therapiealgorithmen mit Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir deutlich vereinfacht. Los=Es liegen bisher keine Daten vor, die eine Aussage zum Einfluss auf die Verweildauer zulassen. #{n}Es ist damit zu rechnen, dass längerfristig die Zahl stationärer Aufenthalte wegen Spätkomplikationen der Hepatitis C insgesamt verringert werden können, wenn durch die Behandlung mit Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir eine Heilung erzielt und die Progression der Erkrankung verhindert wird.#{n}Bei Patienten, die nicht wegen der Hepatitis C sondern aus anderen Gründen während der Behandlung mit Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir stationär aufgenommen werden müssen, ist kein Einfluss auf die Verweildauer im Krankenhaus zu erwarten. InGermanySince=Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir wurde am 3. August 2017 in Deutschland eingeführt. MedApproved=Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir wurde am 26. Juli 2017 von der Europäischen Zulassungsbehörde (European Medicines Agency; EMA) in Europa zugelassen. HospitalCount=Für das Jahr 2018 wurden NUB-Anfragen für Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir von 115 Krankenhäusern gestellt. Es ist davon auszugehen, dass eine große Anzahl dieser Krankenhäuser Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir einsetzt. HigherCosts=Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir wird über einen Zeitraum von 8 oder 12 Wochen einmal täglich verabreicht. #{n}Der Preis von Epclusa® beträgt derzeit 16.300,00 € (Klinik-Taxe-EK) zzgl. MwSt. für eine Packung mit 28 Tabletten à 100 mg Velpatasvir/400 mg Sofosbuvir/100 mg Voxilaprevir; somit entstehen Kosten in Höhe von 582,14 € (Klinik-Taxe-EK) zzgl. MwSt. pro Patient und Tag.#{n}Somit können in allen Fallpauschalen erhebliche Mehrkosten entstehen, da die Therapie fortgesetzt werden muss, auch wenn der Patient nicht primär wegen der Hepatitis C sondern auf Grund einer anderen Erkrankung stationär aufgenommen wird. Die Höhe der Kosten ist dabei abhängig von der Verweildauer in der jeweiligen Fallpauschale.#{n}Personalkosten für die Gabe von Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir sind zu vernachlässigen. DRGs=H62B#{n}V40Z#{n}G67C#{n}J64B#{n}H61C#{n}H60Z WhyNotRepresented=Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir kann in vielen unterschiedlichen DRGs kostenrelevant werden, insbesondere wenn die HCV-Infektion eine Nebendiagnose darstellt. Die häufigsten DRGs bei Nebendiagnose chronische Hepatitis C (ICD B18.2) sind die H62B. V40Z, G67C, J64B, H61C und H60Z (vgl. G-DRG- Browser 2016/17). #{n}Die oben dargelegten Mehrkosten basieren allein auf den Medikamentenkosten, die bislang nicht in der Kostenkalkulation berücksichtigt sind, da das Produkt erst im Juli 2017 zugelassen wurde. In allen vorhersehbaren DRG-Gruppierungskonstellationen sind daher diese Medikamentenkosten nicht durch die Erlöse gedeckt. Es besteht somit im derzeitigen DRG-System eine nicht sachgerechte Abbildung, die eine zusätzliche Finanzierung über ein NUB-Entgelt erfordert. #{n}Das InEK hat daher für Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir im letzten Jahr den NUB-Status 1 vergeben. RequestedEarlierOther=false CheckSum=db76cfa869dedf61c07d0b21bdad9a86fbbc03c0