Version=2019 ID=9667184142 Helper=DGVS#{r}#{n}PD Dr. Petra Lynen#{r}#{n}Die NUB-Anfrage wurde durch die DGVS mit Unterstützung des Herstellers zur Verfügung gestellt. DisplayName=Tofacitinib Name=Tofacitinib AltName=Xeljanz®, Tofacitinibcitrat Description=Die Colitis ulcerosa (CU) ist eine rezidivierende oder kontinuierlich bestehende chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED). Dies ist für die Betroffenen gleichbedeutend mit einem erheblichen Leidensdruck, da die Erkrankung - auch aufgrund der aktuell verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten - in der Regel lebenslang bestehen bleibt. Mit der Dauer der Krankheitsgeschichte steigt auch das Risiko, eine schwerwiegende Komplikation wie rektale Blutungen, toxisches Megakolon, Durchbruch (Perforation) des Darms oder die Ausbildung eines Kolorektalkarzinoms zu entwickeln [1, 2]. Das primäre Therapieziel bei der Behandlung der CU ist ein schnelles Erreichen und eine lange Aufrechterhaltung der (kortikosteroidfreien) Remission, um die Lebensqualität zu verbessern und das Krebsrisiko zu minimieren [3, 4]. #{n}Für Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver CU, die auf eine konventionelle Therapie unzureichend angesprochen haben, nicht mehr darauf ansprechen oder diese nicht vertragen haben, stehen in Deutschland bisher nur Substanzen aus der Gruppe der Biologika zur Verfügung. Hier gibt es nur zwei Wirkklassen, die TNFα-Inhibitoren (Infliximab, Adalimumab und Golimumab) und der α4β7-Integrin-Inhibitor Vedolizumab [3, 4]. #{n}Für Patienten, die auch auf einen TNFα-Inhibitor unzureichend angesprochen haben oder nicht mehr darauf ansprechen, empfehlen die aktuellen Leitlinien den Wechsel auf einen alternativen TNFα-Inhibitor oder Vedolizumab [3, 4]. Alternativ können bei TNFα-Inhibitor-Versagen off label auch Calcineurininhibitoren eingesetzt werden. Eine Proktokolektomie sollte ebenfalls in Betracht gezogen werden [3].#{n}Tofacitinib erweitert die derzeitig verfügbaren medikamentösen Behandlungsoptionen der CU. #{n}Tofacitinib ist ein potenter, selektiver Inhibitor der Januskinase (JAK)-Familie. Auf zellulärer Ebene hemmt Tofacitinib bevorzugt die Signalübertragung durch heterodimere Zytokin-Rezeptoren, die mit JAK3 und/oder JAK1 assoziieren, mit funktioneller Selektivität gegenüber Zytokin-Rezeptoren, deren Signalübertragung über JAK2-Dimere oder TYK-2 Heterodimere erfolgt. Das im Menschen zugelassene und untersuchte Dosierungsspektrum von Tofacitinib spiegelt diese funktionelle Selektivität gegenüber der JAK-Familie wieder.#{n}Die Hemmung von JAK1 und JAK3 durch Tofacitinib führt zu einer Blockierung der Signalübertragung durch Zytokinrezeptoren, welche über eine gemeinsame Gamma-Kette verfügen (Interleukin (IL)-Rezeptoren für IL-2, IL-4, IL-7, IL-9, IL-15 und IL-21) und von Typ-I- und Typ-II-Interferonen [5]. Viele Zytokine, die den JAK/STAT-Signalweg benutzen, tragen zur Immunpathogenese bei der Erkrankung der CU bei, indem sie die kontinuierliche Stimulation von Immunzellen und somit einen chronischen Zytokin-vermittelten Entzündungzszyklus aufrechterhalten [6]. Diese zentrale Rolle des JAK/STAT-Signalwegs in der Entstehung und Aufrechterhaltung chronisch entzündlicher Erkrankungen wie der CU legt nahe, dass durch die spezifische Hemmung von JAK durch Tofacitinib immunvermittelte Erkrankungsprozesse beeinflusst und der Zyklus der chronischen Entzündung in den jeweiligen Zielgeweben durchbrochen werden können. #{n}Am 31.05.2018 hat der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA eine Zulassungserweiterung für Tofacitinib zusammen mit einer neuen Wirkstärke (10 mg Filmtablette) empfohlen. Nach dieser CHMP-Empfehlung soll Tofacitinib als Monotherapie zukünftig zur Behandlung erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa (CU) eingesetzt werden, die auf eine konventionelle Therapie oder ein Biologikum unzureichend angesprochen haben, nicht mehr darauf ansprechen oder diese nicht vertragen haben [7]. Bislang wird Tofacitinib (5mg Filmtabletten) in der Europäischen Union in Kombination mit Methotrexat zur Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven rheumatoiden Arthritis (Zulassung Mai 2017) und der aktiven Psoriasis-Arthritis (Zulassung Juni 2018) eingesetzt. Für die Colitis Ulcerosa ist Tofacitinib seit dem 26. Juli 2018 zugelassen.#{n}#{n}Evidenzlage:#{n}Die Empfehlung des CHMP begründet sich auf der Studiendatenlage des klinischen Entwicklungsprogramms von Tofacitinib bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver CU. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Tofacitinib für die Behandlung erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver CU (Mayo-Score 6–12, endoskopischer Subscore ≥ 2 und Subscore für rektale Blutung ≥ 1) wurden in drei multizentrischen, doppelblind randomisierten, placebokontrollierten Phase 3 Studien untersucht: zwei identische Induktionsstudien (OCTAVE Induction 1 und OCTAVE Induction 2), gefolgt von einer Studie zur Erhaltungstherapie (OCTAVE Sustain) [8]. In den beiden Induktionsstudien OCTAVE Induction 1 und 2 wurden insgesamt 1161 Patienten 4:1 auf Tofacitinib 10 mg zweimal täglich (N=968) und Placebo (N=234) randomisiert. Die Erhaltungsstudie (OCTAVE Sustain) umfasste insgesamt 593 Patienten. Patienten der beiden Induktionsstudien mit einem klinischen Ansprechen, welches definiert war als eine Abnahme des Mayo-Gesamtscore gegenüber Baseline der Induktionsstudien von mind. 3 Punkten und mind. 30% sowie einer begleitenden Abnahme des Subscore für rektale Blutungen von 0 oder 1, wurden in der Erhaltungsstudie (OCTAVE Sustain) erneut in einem 1:1:1-Verhältnis auf Tofacitinib 5 mg zweimal täglich (N=198), Tofacitinib 10 mg zweimal täglich (N=197) und Placebo (N=198) randomisiert [8].#{n}In die Studien aufgenommen wurden Patienten, bei denen mindestens eine konventionelle Therapie, einschließlich Kortikosteroide, Immunmodulatoren und/oder ein TNFα -Inhibitor, versagt hatten. Tofacitinib wurde als Monotherapie bei CU angewendet (d. h. ohne gleichzeitige Anwendung von Biologika und Immunosuppressiva) [8]. Lediglich eine gleichzeitige Behandlung mit oral angewendeten Aminosalicylaten und Kortikosteroiden (Tageshöchstdosis: 25 mg Prednison oder Äquivalent) in gleichbleibender Dosierung war zulässig. Kortikosteroide mussten innerhalb von 15 Wochen nach Eintritt in die Erhaltungsstudie ausschleichend abgesetzt werden. #{n}Der primäre Endpunkt der beiden Induktionsstudien (OCTAVE Induction 1 und OCTAVE Induktion 2) war eine Remission zu Woche 8 (definiert als ein Mayo-Gesamtscore von ≤ 2, mit keinem Subscore > 1 und einem Subscore für rektale Blutung von 0). Die untersuchte Tofacitinib Dosis gegenüber Placebo in einer Randomisierung von 4: 1 war 10 mg zweimal täglich. In beiden Studien trat bei 18,5% (OCTAVE Induction 1) und 16,6% (OCTAVE Induction2) der Patienten unter Tofacitinib 10 mg zweimal täglich eine Remission ein. Die Remissionsraten der Placebo-Gruppen betrugen 8,2% (OCTAVE Induction 1) und 3,6% (OCTAVE Induction 2). Somit waren in beiden Studien die Unterschiede zwischen Behandlungsgruppe und Placebo-Gruppe hoch signifikant (OCATVE Induction 1: p < 0,05; OCTAVE Induction 2: p< 0,001). Ebenso trat in den beiden Studien OCATVE Induction 1 und 2 der wichtige sekundäre Endpunkt der Mukosaheilung zu Woche 8 bei signifikant mehr Patienten der Behandlungsgruppe (Tofacitinib 10 mg) als in der Placebo-Gruppe ein. In den beiden Endpunkten Remission und Mukosaheilung wurde ein vergleichbarer Behandlungseffekt bei Patienten mit einer vorhergehenden Behandlung mit einem TNFα-Inhibitor und TNFα-Inhibitor-naiven Patienten erzielt [8]. So erreichten beim Endpunkt Mukosaheilung TNF-Inhibitor-vorbehandelten Patienten unter Tofacitinib 10 mg zweimal täglich mit 24% (OCATVE Induction 1) und 21,8 % ( OCTAVE Induction 2) zu einem signifikant höherer Anteil eine Mukosaheilung als in der jeweiligen Placebo-Gruppe mit 6,2 % (OCTAVE Induction 1 und 2; Signifikanz OCTAVE Induction 1: p= 0,001, Signifikanz OCTAVE Induction 1: p= 0,004) [8]. Ebenso erreichten mit TNF-Inhibitor vorbehandelte Patienten eine signifikant höhere Remissionsrate unter Tofacitinib 10 mg zweimal täglich (OCTAVE Induction 1: 12,6%; OCTAVE Induction 2: 12,0%) als in der jeweiligen Placebogruppe (OCTAVE Induction 1: 1,5%; OCTAVE Induction 2: 0,0%; p<0,05 für beide Vergleiche) [9].#{n}Der primäre Endpunkt in der Erhaltungsstudie (OCTAVE Sustain) war eine Remission zu Woche 52. Dies erreichten 34,4% der Patienten in der 5 mg Tofacitinib-Gruppe, 40,6% in der 10 mg Tofacitinib-Gruppe gegenüber 11,1% in der Placebo-Gruppe. Mit beiden Tofacitinib-Dosierungen wurden somit im Vergleich zu Placebo signifikant höhere Remissionsraten (jeweils p< 0,001) erzielt. Der wichtige sekundäre Endpunkt Mukosaheilung trat ebenfalls bei signifikant mehr Patienten unter Tofacitinib 5 mg zweimal täglich (37,4%) und Tofacitinib 10 mg zweimal täglich (45,7%) als unter Placebo (13,1%; p< 0,001 für beide Vergleiche) auf. Zusätzlich war der Anteil an Patienten, die bei Aufnahme in die Erhaltungsstudie in Remission waren und bis Woche 52 anhaltend in steroidfreier Remission blieb in den Behandlungsgruppen gegenüber Placebo signifikant erhöht (Tofacitinib 5 mg: 35,4%; Tofacitinib 10 mg: 47,3%; Placebo: 5,1%; p<0,001 für beide Vergleiche) [8].#{n}Tofacitinib kann somit bei Patienten zum Einsatz kommen, die auf verschiedene Wirkstoffe der konventionellen Therapie (z.B. Kortikosteroide oder Immunmodulatoren wie Azathioprin und 6-Mercaptopurin) oder auf ein Biologikum zur Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven CU nicht (mehr) ansprechen und ist dadurch und durch seinen alternativen Wirkansatz in der Lage, einen wichtigen Beitrag zur Linderung des oben beschriebenen therapeutischen Bedarfs in der Indikation zu leisten: Tofacitinib hat im Zuge des klinischen Studienprogramms sowohl bei TNFα-Inhibitor-naiven als auch bei TNFα-Inhibitor-vorbehandelten Patienten gezeigt, dass es ein steroidfreies Ansprechen rasch bewirken und dieses in der Erhaltungstherapie auch langfristig aufrechterhalten kann [8, 10]. Die Post-hoc-Analyse der Phase 3 Studiendaten stützt den schnellen Wirkeintritt von Tofacitinib und ergab im Vergleich zu Placebo signifikante symptomatische Verbesserungen in Bereichen wie rektale Blutung und Stuhlfrequenz (p<0,01 für beide Vergleiche) [11].#{n}In den klinischen Studien erwies sich Tofacitinib auch bezüglich der Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität als effektiv. Der Anteil von Patienten mit einem Inflammatory Bowel Disease Questionnaire (IBDQ) -Score, der auf eine Remission hindeutet (d. h. ein Score von ≥ 170), und der Anteil von Patienten mit einem IBDQ-Score, der auf ein Ansprechen auf die Behandlung hindeutet (d. h. ein um ≥ 16 Punkte höherer Score als der Baseline-Score in der Induktionsstudie), war in Woche 4 und 8 in beiden Induktionsstudien mit Tofacitinib signifikant größer als unter Placebo (p ≤ 0,008 für alle Vergleiche) und bei allen Visiten in der Erhaltungsstudie (p < 0,001 für alle Vergleiche) [10].#{n}In den Studien erwies sich Tofacitinib als sicher und gut verträglich. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen in jeglichem Therapiearm der Induktionsstudien waren Kopfschmerzen, Nasopharyngitis, Übelkeit und Arthralgie. In den Induktions- und Erhaltungsstudien waren die häufigsten Kategorien schwerwiegender Nebenwirkungen sowohl in den Tofacitinib- als auch in den Placebo-Gruppen Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts und Infektionen. Insgesamt zeigte sich, dass unter der Behandlung mit Tofacitinib das Sicherheitsprofil bei Patienten mit CU mit dem bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) konsistent war (Fachinformation Xeljanz®, Stand Juli) [8].#{n}Die Resultate zur Sicherheit und Lebensqualität deuten auf eine gute Verträglichkeit [8, 10] und lassen, zusammen mit der unkomplizierten oralen Einnahmeform, eine hohe Akzeptanz bei den Patienten erwarten. Tofacitinib stellt somit, gerade vor dem Hintergrund des dargelegten Bedarfs, einen weiteren wichtigen Baustein in der Therapielandschaft der mittelschweren bis schweren aktiven CU dar.#{n}#{n}Angaben zur Dosierung gemäß Xeljanz® Fachinformation (Stand Juli 2018)#{n}Dosierung: #{n}Die empfohlene Dosis zur Einleitung der Therapie beträgt zweimal täglich 10 mg oral über einen Zeitraum von 8 Wochen und zweimal täglich 5 mg für die Erhaltungstherapie.#{n}Bei Patienten, bei denen bis Woche 8 kein ausreichender Therapieerfolg erzielt wird, kann die Einleitungsdosis von zweimal täglich 10 mg um weitere 8 Wochen verlängert werden (insgesamt 16 Wochen), gefolgt von zweimal täglich 5 mg als Erhaltungstherapie. Bei Patienten, die bis Woche 16 keinen Therapieerfolg zeigen, sollte die Einleitungstherapie mit Tofacitinib beendet werden.#{n}Bei einigen Patienten, z. B. solchen, bei denen eine vorhergehende Therapie mit Tumornekrosefaktor (TNF)-Inhibitoren versagt hatte, sollte in Betracht gezogen werden, die Behandlung mit zweimal täglich 10 mg in der Erhaltungsphase fortzusetzen, um den Therapieerfolg aufrechtzuerhalten. #{n}Patienten, bei denen das Ansprechen während der Erhaltungstherapie mit zweimal täglich 5 mg Tofacitinib nachlässt, könnten von einer Dosiserhöhung auf zweimal täglich 10 mg Tofacitinib profitieren. #{n}Bei Patienten, die auf die Behandlung mit Tofacitinib angesprochen haben, können Kortikosteroide gemäß Behandlungsstandard reduziert und/oder abgesetzt werden.#{n}Erneute Behandlung bei CU:#{n}Falls die Therapie unterbrochen wird, kann ein erneuter Behandlungsbeginn mit Tofacitinib in Betracht gezogen werden. Sofern es zu einem Verlust des Ansprechens kam, kann eine erneute Einleitung der Therapie mit zweimal täglich 10 mg Tofacitinib erwogen werden. In klinischen Studien wurde die Behandlung bis zu 1 Jahr lang unterbrochen. Die Wirksamkeit kann durch 8-wöchige Behandlung mit zweimal täglich 10 mg wieder erreicht werden.#{n}#{n}1. Ungaro, R., et al., Ulcerative colitis. Lancet, 2017. 389(10080): p. 1756-1770.#{n}2. Ordas, I., et al., Ulcerative colitis. Lancet, 2012. 380(9853): p. 1606-19.#{n}3. Kucharzik, T., et al., S3-Leitlinie–Colitis ulcerosa. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/021-009l_S3_Diagnostik_Therapie_Colitis_ulcerosa_2018-05.pdf (Zugriff 30.07.2018).#{n}4. Harbord, M., et al., Third European Evidence-based Consensus on Diagnosis and Management of Ulcerative Colitis. Part 2: Current Management. J Crohns Colitis, 2017. 11(7): p. 769-784.#{n}5. Xeljanz, INN-Tofacitinib citrate EMA Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels. http://www.ema.europa.eu/docs/de_DE/document_library/EPAR_-_Product_Information/human/004214/WC500224911.pdf (Zugriff: 30.07.2018).#{n}6. Danese, S., et al., JAK inhibition using tofacitinib for inflammatory bowel disease treatment: a hub for multiple inflammatory cytokines. Am J Physiol Gastrointest Liver Physiol, 2016. 310(3): p. G155-62.#{n}7. EMA/CHMP, Xeljanz Tofacitinib, Summary of opinion EMA/CHMP/366645/2018. http://www.ema.europa.eu/docs/en_GB/document_library/Summary_of_opinion/human/004214/WC500249887.pdf (Zugriff: 30.07.2018).#{n}8. Sandborn, W.J., et al., Tofacitinib as Induction and Maintenance Therapy for Ulcerative Colitis. N Engl J Med, 2017. 376(18): p. 1723-1736.#{n}9. Pfizer Inc, Data on file: A3921094 Study Report Output. July 2015; A3921095 Study Report Output. August 2015.#{n}10. Panes, J., et al., Tofacitinib in Patients with Ulcerative Colitis: Health-Related Quality of Life in Phase 3 Randomised Controlled Induction and Maintenance Studies. J Crohns Colitis, 2018. 12(2): p. 145-156.#{n}11. Hanauer, S., et al., Tofacitinib Induction Therapy Reduces Symptoms Within 3 Days for Patients with Ulcerative Colitis. Clin Gastroenterol Hepatol, 2018. HasNoProcs=true ProcCodes= Procedures=Ein OPS-Code für Tofacitinib wurde in 2018 beantragt. MedicalDevice=0 RiscClass=-1 RiscClassComment= TradeName= CeMark= Indication=Tofacitinib (XELJANZ®) ist indiziert zur Behandlung erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa (CU), die auf eine konventionelle Therapie oder ein Biologikum unzureichend angesprochen haben, nicht mehr darauf ansprechen oder diese nicht vertragen haben. Replacement=Tofacitinib bietet mit seinem neuen alternativen Wirkmechanismus der JAK-Inhibition eine wichtige Erweiterung der derzeitigen zugelassenen Therapieoptionen der mittelschweren bis schweren aktiven CU.#{n}Tofacitinib zeigte ein vergleichbares Wirkansprechen unabhängig von der Vortherapie der Studienpatienten und kann somit sowohl bei CU-Patienten zum Einsatz kommen, die entweder auf eine konventionelle Therapie oder auf ein Biologikum (z.B. TNF-Inhibitor) versagt haben. So wiesen rund 70% der eingeschlossenen Studienpatienten in die OCTAVE Induktionsstudien sowohl ein vorheriges Versagen auf ein Kortikosteroid als auch auf einen Immunmodulator (Azathioprin, 6-Mercaptopurin) auf. Über 50% der Studienpatienten waren zudem auch TNF-Inhibitor-Versager (primäre und sekundäre Wirkversager). Tofacitinib kann somit, im aktuellen Behandlungsalgorithmus der stufenweisen Therapieeskalation nach Versagen einer vorherigen Therapie, direkt nach Versagen einer konventionellen medikamentösen Behandlungsoption aber auch nach Versagen eines Biologikums eingeordnet werden. #{n}Im zweiten Fall, bei einem Einsatz nach Biologika-Versagen, bietet Tofacitinib eine ebenfalls gute Wirksamkeit in dieser „schwer“ zu behandelnden refraktären Patientenpopulation. Gerade auch auf dieser Stufe wird ein alternativer Wirkmechanismus benötigt, um eine Proktokolektomie möglichst lange hinauszuzögern oder zu vermeiden. Prinzipiell aber bietet Tofacitinib auf beiden Therapiestufen eine gute Alternative zu den aktuellen hier zugelassenen Biologika, aufgrund folgender Vorteile: es kann oral appliziert werden kann; es ist als niedermolekulare Substanz (small molecule) nicht immunogen und führt somit nicht zur Entwicklung von Anti-Drug-Antikörpern wie es bei Biologika zu beobachten ist; es ist schnell wirksam; es zeigt eine hohe und dauerhafte Wirksamkeit in den Studien; es hat einen guten Effekt auf die Lebensqualität des Patienten; und es weist ein gut charakterisiertes Sicherheitsprofil auf, welches sich im Studienprogramm für die Indikation CU konsistent mit dem Profil zur Sicherheit und Verträglichkeit anderer untersuchter Indikationen wie z.B. der rheumatoiden Arthritis zeigt. WhatsNew=Tofacitinib ist der erste Wirkstoff aus der Gruppe der JAK-Inhibitoren, der zur Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven CU eingesetzt wird und somit ist die Methode in diesem Anwendungsgebiet neu. Los=Zur Veränderung der Verweildauer im Krankenhaus können derzeit aufgrund fehlender Erfahrungen keine Aussagen gemacht werden. InGermanySince=Tofacitinib (Xeljanz®) wurde im Juli 2018 zur Behandlung der Colitis ulcerosa eingeführt. MedApproved=Xeljanz wurde am 22.03.2017 für die Indikation Rheumatoide Arthritis zugelassen. Am 28.06.2018 erfolgte eine Zulassungserweiterung um die Behandlung der aktiven psoriatischen Arthritis. Am 26.07.2018 wurde von der EMA auch eine Zulassung für die Colitis ulcerosa erteilt. HospitalCount=Tofacitinib wurde erst im Juli 2018 für die Behandlung der Colitis ulcerosa in Deutschland eingeführt. Über die Anzahl der Kliniken, die diese Methode einsetzt, liegt derzeit noch keine Kenntnis vor. HigherCosts=Sachkosten: #{n}Die Mehrkosten werden hauptsächlich durch die Kosten für Tofacitinib verursacht. #{n}Die Dosierung beträgt 2x täglich 10 mg p.o. für 8 Wochen, dann 2x täglich 5 mg. #{n}Bei einer Packungsgröße von 112 Filmtabletten 10mg bzw. 182 Tabletten 5mg und einem Packungspreis 4.758,63€ bzw. 3.877,14€ entstehen Tagestherapiekosten von 84,98€ bzw. 42,61€. #{n}Wenn man von einer mittleren Verweildauer stationärer Behandlungsfälle von 7 Tagen ausgeht, ergeben sich mittlere Therapiekosten für Tofacitinib von 594,83€ bzw. 298,24€.#{n}Da bei Patienten, die mit Tofacitinib behandelt werden, in der Regel bereits mehrere Therapieversuche und anderweitige medikamentöse Therapieversuche durchgeführt wurden, und aufgrund der Schwere der Grunderkrankung ist von Verweildauern von mehr als 7 Tagen und damit von höheren Arzneimittelkosten auszugehen.#{n}#{n}Personalkosten: #{n}Da Tofacitinib als Tablette appliziert wird, sind Personalkosten zu vernachlässigen.#{n} DRGs=G64B#{n}G47Z#{n}G48B#{n}G64A#{n}G48A WhyNotRepresented=Tofacitinib stand bisher für die Behandlung der Colitis ulcerosa nicht zur Verfügung und ist daher im derzeitigen G-DRG System nicht abgebildet.#{n}Die häufigsten DRGs mit Colitis ulcerosa als Hauptdiagnose (ICD K51.-) sind in absteigender Reihenfolge G64B, G47Z, G48B, G64A und G48A (gemäß 21-er Browser 2016/17). Darüber hinaus kann die Diagnose Colitis ulcerosa in jeder anderen DRG als Nebendiagnose auftreten, sofern der Betroffene aus anderen Gründen stationär aufgenommen wird. #{n}Für die DRG G64B werden die mittleren Kosten mit 1.974 Euro angegeben (gemäß Report-Browser 2016/18). Die mittleren Arzneimittelkosten werden in dieser DRG mit 58 Euro ausgewiesen. #{n}Damit können die oben beschriebenen Kosten für Tofacitinib von mehr als 594,83€ bzw. 298,24€ nicht ausreichend gegenfinanziert werden. Insofern bedarf es einer zusätzlichen Vergütung mittels NUB-Status 1.#{n}#{n}Wie oben erwähnt stehen alternative Therapien zur Verfügung: #{n}TNFα-Inhibitoren (Infliximab, Adalimumab und Golimumab) und der α4β7-Integrin-Inhibitor Vedolizumab.#{n}Diese werden subkutan nach initial höherer Dosierung dann in der Erhaltungsphase alle 4 Wochen (z.B. Golimumab) oder intravenös nach initial höherer Dosierung dann in der Erhaltungsphase alle 8 Wochen (z.B. Vedolizumab) verabreicht. Die Jahrestherapiekosten der verfügbaren Behandlungsalternativen sind in etwa mit denen von Tofacitinib vergleichbar (siehe hierzu auch den Beschluss des GBA im Rahmen der frühen Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V vom 19.10.2017 zu Tofacitinib in der Indikation Rheumatoide Arthritis; https://www.g-ba.de/downloads/39-261-3091/2017-10-19_AM-RL-XII_Tofacitinib_D-283_BAnz.pdf . Zur Indikation Colitis ulcerosa wird der GBA-Beschluss für Ende Februar 2019 erwartet.). Aufgrund der periodischen Verabreichung liegen die Kosten für die jeweilige Applikation höher im Vergleich zu Tofacitinib, das dauerhaft per oral eingenommen wird. #{n}Für alle verfügbaren Behandlungsalternativen sind Zusatzentgelte definiert worden: Infliximab (ZE2018-149), Adalimumab (ZE2018-148), Golimumab (NUB-Status 1) und Vedolizumab (NUB-Status 1).#{n}Im Sinne einer Gleichbehandlung der verfügbaren Therapien ist auch für Tofacitinib ein NUB-Status 1 zu erteilen. RequestedEarlierOther=false CheckSum=022827a251827982b73725b971e25d47123da99e