JUGA zu Gast
Am 23. und 24. Mai wurden die JUGA zur diesjährigen Tagung der Arbeitsgemeinschaft Universitäre Gastroenterologie (AUG) eingeladen. Die AUG ist der Zusammenschluss der Ordinarien der deutschen Universitätsklinika für Gastroenterologie, der zweimal jährlich tagt. Gastgeber der Tagung in Freiburg im Breisgau war in diesem Jahr Herr Professor Dr. Robert Thimme.
Übergeordnetes Ziel der AUG ist die Förderung der Zusammenarbeit und Weiterentwicklung der deutschen Hochschulgastroenterologie. Der Einladung von Herrn Professor Thimme folgte eine siebenköpfige Delegation aus sechs Standorten des ganzen Bundesgebiets, ergänzt um drei in Freiburg ansässige JUGA. Das primäre Ziel des Austausches zwischen JUGA, den Clinician Scientists der DGVS und der AUG war die Diskussion über sektorübergreifende Weiterbildung in der Gastroenterologie sowie über die Vernetzung und Karriereperspektiven in der Universitätsmedizin.

Die Vertreter*innen der JUGA hatten am Freitag vorab Zeit für den internen Austausch und die Vorbereitung auf die Diskussion mit den AUG-Mitgliedern. Zunächst wurde im Anschluss an den Bericht der JUGA die Zukunft der standortübergreifenden Weiterbildung im Zusammenhang mit der neuen Musterweiterbildungsordnung diskutiert. Dabei wurde die teilweise geforderte (weitere) Verkürzung der Weiterbildungszeit zum Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie kritisch beurteilt, während die geplante Stärkung des Stellenwerts der Kompetenz gegenüber Richtzahlen in der Weiterbildungsordnung durchweg positiv bewertet wurde.
Der Zusammenschluss der Clinician Scientists innerhalb der DGVS wurde vor dem Hintergrund der bemerkenswerten Tatsache, dass bereits in den vor über 30 Jahren verfassten Grundprinzipien der AUG der Passus „Hierbei fördern wir insbesondere klinische Wissenschaftler im Sinne des „physician scientist“ steht, mit Wohlwollen aufgenommen. Im Lichte der aktuell sehr erfolgreichen, an vielen Standorten auch DFG-geförderten, Clinician Scientist Programme, scheint dieser Satz aktueller denn je. Es bestand breiter Konsens darüber, dass eine wissenschaftliche Qualifizierung, eingebettet in ebendiese Programme, einen wichtigen Baustein für die Qualifizierung zum universitären Gastroenterologen darstellt. Auch kann nach erfolgreich absolvierten CS-Programmen die Qualifikation für kompetitive Drittmittelförderungen erreicht werden. Die Bedenken der JUGA, es gebe nicht ausreichend Positionen für den breit aufgestellten klinischen und wissenschaftlichen Nachwuchs wurden nicht durchgehend geteilt. Unter Berücksichtigung der teilweise standortabhängigen unzureichenden Bewerberlage, seien die beruflichen Aussichten in der deutschen Hochschulgastroenterologie und darüber hinaus sehr gut. Die Besprechung abgeschlossen hat Herr Professor Thimme mit einem Kurzvortrag zu Karriereperspektiven und Zielpositionen, die auch im Rahmen der letzten DFG-Senatskommission besprochen wurden. Dabei wurde auf die zukünftig weiter zunehmende Spezialisierung und die damit verbundenen diversifizierten Leitungspositionen in der deutschen Hochschulgastroenterologie hingewiesen.
Das Treffen wurde durch einen Festvortrag von Frau Professorin Katharina Domschke, Ordinaria für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsklinik Freiburg, abgerundet. Sie gewährte unter dem Titel „Angst, Schiss und Muffensausen im Spiegel der Kunst“ interessante Einblicke in die künstlerische Rezeption der Angst sowie in deren neurobiologische Zusammenhänge (vorrangig zwischen Gehirn und Darm).
Am Samstag führten die Clinician Scientists ein Strategietreffen zur Strukturplanung durch. Intensiv diskutiert wurden die Möglichkeiten zur Bildung einer Studygroup, deren Gründung einstimmig befürwortet wurde und die insbesondere im Bereich der seltenen Erkrankungen eine erfolgsversprechende Plattform darstellen könnte. Des Weiteren wurde mit der Planung für das erste Treffen der Clinician Scientists der DGVS, welches 2026 stattfinden soll, begonnen. Als Ergänzung zu den zweimonatlichen, online stattfindenden Treffen der CS soll dieses Treffen neben der Vernetzung und dem wissenschaftlichen Austausch, die Vermittlung von Soft Skills ermöglichen.
Insgesamt waren die Denkanstöße und der Austausch sehr wertvoll und fanden in einer sehr angenehmen Gesprächsatmosphäre statt. Im Namen der JUGA danken wir noch einmal für die Einladung und freuen uns schon heute auf den zukünftigen Austausch mit der AUG.
Beitrag von Maximilian Brol, Münster und Christiana Graf, München







