Die Präsidenten von 1914 bis 2014
Die DGVS möchte die Erinnerung an diejenigen, die unsere Fachgesellschafz in 100 Jahren geprägt und geleitet haben, wachhalten und ihnen auf diese Weise für ihr großes Engagement um die DGVS danken. Mögen sie nachfolgenden Generationen ein Vorbild sein.
57. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
Bonn, 11. – 14. September 2002

Tilman Sauerbruch
Bonn
* 1946 Lauingen an der Donau
Vita
Tilman Sauerbruch studierte in Würzburg (Vorphysikum, Physikum), Hamburg, Montpellier und Heidelberg (Klinische Semester, Promotion und Staatsexamen). Es folgte die Ausbildung zum Internisten und Gastroenterologen in Heidelberg (G. Schettler), Pforzheim (R. Sanwald) und München(H. Kaess, H. Mehnert). 1979 begann er als wissenschaftlicher Assistent am Klinikum Großhadern der LMU München (G. Paumgartner) mit späteren Berufungen auf C2- und C3-Professuren (1984, 1991). 1992 erhielt Tilman Sauerbruch eine C4-Professur verbunden mit der Leitung der Klinik für Allgemeine Innere Medizin (Nachfolge J. Dengler) an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Dort baute er zusammen mit Andreas Hirner das Lebertransplantationsprogamm neu auf und entwickelte die Schwerpunkte portale Hypertonie/Leberzirrhose (Jörg Heller, Michael Schepke, Jonel Trebicka), hepatische Immunologie (Ulrich Spengler, Jacob Nattermann) und Infektionserkrankungen (Jürgen Rockstroh). Als Prodekan und Dekan (2000-2005) war er an dem durch Peter Propping, Ottmar Wiestler und Manfred Göthert vorangetriebenen wissenschaftlichen Ausbau der Fakultät beteiligt und 2009-2012 Koordinator des Transregio SFB TRR 57 in Bonn. Nach seiner Emeritierung wurde Tilman Sauerbruch 2012/2013 zum kommissarischen Direktor der Abteilung für Gastroenterologie und Endokrinologie der Universitätsmedizin Göttingen bestellt.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
Die klinische Forschung von Tilman Sauerbruch war zunächst ausgerichtet auf endoskopisch gestützte interventionelle Therapien des biliopankreatischen Systems. Später beschäftigte sich seine Gruppe vor allem mit der portalen Hypertension.
Entwicklung der Gesellschaft während der Präsidentschaft
Unterstützt durch Wolfgang Schmiegel und Julius Schoenemann suchte Tilman Sauerbruch eine Räumlichkeit für das Gastro-Haus in Berlin, welches die Gesellschaft dann kaufte. Die Jahrestagung fand bei strahlendem Herbstwetter im Bonner Schloss, dem Hauptgebäude der Universität, statt. Die neu eingeführten „European Lectures“ wurden auf späteren Kongressen nicht fortgesetzt.
Ausgewählte Publikationen
- Brensing KA, Textor J, Strunk H, Klehr HU, Schild H, Sauerbruch T. Transjugular intrahepatic portosystemic stent-shunt for hepatorenal syndrome. Lancet. 1997;349(9053):697-8.
- Granzow M, Schierwagen R, Klein S, Kowallick B, Huss S et al . Angiotensin-II type 1 receptor-mediated Janus kinase 2 activation induces liver fibrosis. Hepatology 2014; 60: 334-48
- Sauerbruch T, Delius M, Paumgartner G, Holl J, Wess O, Weber W, et al. Fragmentation of gallstones by extracorporeal shock waves. N Engl J Med. 1986;314(13):818-22.
- Sauerbruch T, Paumgartner G. Gallbladder stones: management. Lancet. 1991;338(8775):1121-4.
- Sauerbruch T, Wotzka R, Kopcke W, Harlin M, Heldwein W, Bayerdorffer E, et al. Prophylactic sclerotherapy before the first episode of variceal hemorrhage in patients with cirrhosis. N Engl J Med. 1988;319(1):8-15.