Die Präsidenten von 1914 bis 2014
Die DGVS möchte die Erinnerung an diejenigen, die unsere Fachgesellschafz in 100 Jahren geprägt und geleitet haben, wachhalten und ihnen auf diese Weise für ihr großes Engagement um die DGVS danken. Mögen sie nachfolgenden Generationen ein Vorbild sein.
68. Tagung
Nürnberg, 11. – 14. September 2013

Guido Gerken
Essen
* 1952 in Mendig / Kreis Mayen-Koblenz
Vita
Guido Gerken studierte von 1971 bis 1977 Medizin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 1977 erfolgte seine Approbation als Arzt, 1987 wurde er Arzt für Innere Medizin. Von 1988 bis 1989 forschte er an der Abteilung für Molekularbiologie und Hepatokarzinogenese am Institut Pasteur in Paris, Frankreich. Seit 1981 war Guido Gerken an der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz tätig, seit 1990 als Oberarzt und seit 1995 als leitender Oberarzt. Im Jahr 1990 erhielt Gerken die Venia Legendi für das Fach Innere Medizin, 1991 wurde er Facharzt für Gastroenterologie und Hepatologie, 1996 folgte die Ernennung zum Professor der
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Seit 1998 ist Gerken Lehrstuhlinhaber und Direktor der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie im Zentrum für Innere Medizin am Universitätsklinikum Essen. 2005 wurde Gerken Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Innere Medizin am Universitätsklinikum in Essen mit den Schwerpunkten Innere Medizin, Gastroenterologie, Hepatologie, Endoskopie, Therapie der Virushepatitiden, Lebertransplantationen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen und Autoimmunität.
Wissenschaftliche Schwerpunkte
Gerken leitete verschiedene DFG-Projekte, auch in Sonderforschungsbereichen und klinischen Forschergruppen, insbesondere als Sprecher der DFG-KFO 117 in der 2. Förderperiode 2008 bis 2011 (Leberlebendspende). Zudem hat er seit 1998 als Forschungsgruppenleiter in der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie am Universitätsklinikum Essen kontinuierlich klinische Studien initiiert und durchgeführt. Seit dem Anbeginn im Jahr 2002 war Gerken Projektleiter und stellvertretender Vorstand des HepNet-West, als Teil des nationalen Kompetenznetzwerks für virale Hepatitis in Hannover. Gerkens langjährige Forschungstätigkeit und kontinuierliche Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses umfasst aktuell mehr als 500 Originalarbeiten, die in peer-reviewed Journals publiziert wurden (Gesamt Impact 2330 und ein Hirsch-Index von 60 mit den Themenschwerpunkten akutes und terminales Leberversagen einschließlich Lebertransplantation sowie virale und nicht-virale entzündliche Lebererkrankungen einschließlich der nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH)).
Entwicklung der Fachgesellschaft während der Präsidentschaft
Während der Präsidentschaft standen für Gerken zwei zentrale Anliegen im Fokus: Die Förderung der Translationsforschung in der Gastroenterologie als gleichzeitig patientenorientierte und wissenschaftsbasierte Medizin zur möglichst raschen Umsetzung der Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in die Klinik „from bench to bedside“ und die Weiterentwicklung der Viszeralmedizin als interdisziplinäre Einheit aus dem Zusammenwirken zwischen Viszeralchirurgie, interventioneller Endoskopie und Hepatogastroenterologie.
Ausgewählte Publikationen
- Gerken G et al. Assay of hepatitis B virus DNA by polymerase chain reaction and its relationship to pre-S- and S-encoded viral
surface antigens. Hepatology (Baltimore, Md). 1991; 13: 158-66. - Cario E, Gerken G, Podolsky DK. Toll-like receptor 2 controls mucosal inflammation by regulating epithelial barrier function.
Gastroenterology. 2007; 132: 1359-74. - Kahraman A Schlattjan M, Kocabayoglu P, Yildiz-Meziletoglu S, Schlensak M, Fingas CD, sowie Gerken G, Canbay A, Major histocompatibility complex class I-related chains A and B (MIC A/B): a novel role in nonalcoholic steatohepatitis. Hepatology (Baltimore, Md). 2010; 51: 92-102.
- Dechêne A, Sowa JP, Gieseler RK, Jochum C, Bechmann LP, El Fouly A, et al sowie Gerken G, Friedman SL, Canbay A. Acute liver
failure is associated with elevated liver stiffness and hepatic stellate cell activation. Hepatology (Baltimore, Md). 2010; 52: 1008-16. - Bechmann LP, Kocabayoglu P, Sowa JP, Sydor S, Best J, Schlattjan M, et al.sowie Gerken G, Friedman SL, Geier A, Canbay A.
Free fatty acids repress small heterodimer partner (SHP) activation and adiponectin counteracts bile acid-induced liver injury
in superobese patients with nonalcoholic steatohepatitis. Hepatology (Baltimore, Md). 2013; 57: 1394-406.