Ehrenmitgliedschaften
Die DGVS würdigt besondere Verdienste für die Gastroenterologie mit einer Ehrenmitgliedschaft. Die Ehrenmitgliedschaft wird jedes Jahr im Rahmen der Jahrestagung verliehen.
Ehrenmitgliedschaft 2023
Mit Frau Professor Severine Vermeire ernennt die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie,Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten eine international höchst angesehene Klinikerin und klinische Wissenschaftlerin als Ehrenmitglied unser Fachgesellschaft. Severine Vermeire hat an der Universität Leuven Medizin studiert, aber ihr Studium schon mit einem Auslandssemester an der Universidad Nacional de Asuncionin Paraguay bereichert. Ihre Facharztausbildung in Leuven hat sie unterbrochen durch Auslandsaufenthalte in Oxford am Welcome Trust Centre for Human Genetics und am Montreal General Hospital an der McGill University in Montreal. Hierbei hat sie ihre Forschungsarbeiten in Oxford durch ein Stipendium der Nationalen Wissenschaftsstiftung Belgiens finanziert bekommen und diese 2001 mit einem PhD abgeschlossen.
Severine Vermeire hat von Anfang ihrer Karriere an sich auf wesentliche Fragen in der Entstehung und Therapie chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen (CED) konzentriertund hier eng mit ihrem Mentor Prof. Rutgeerts in Leuven zusammengearbeitet, der diesen Standort zu einem der führenden CED-Standorte in der Welt geformt hat. Erste Arbeiten untersuchten serologische Merkmale entzündlicher Darmerkrankungen. Ihre bedeutendsten Beiträge betreffen dann aber zum einen die Charakterisierunggenetischer Krankheitsfaktoren bei CED, und zum anderen die Möglichkeiten neuer Therapien durch spezifische Biologika – wobei sie auch auszeichnet, dass sie die Verbindung zwischen diesen beiden Themen untersucht, da sie sehr früh erkannt hat, dass Heterogenität in den Patientenkollektiven zu einer Heterogenität in der Therapieantwortführt, weshalb wir prädiktive Marker brauchen, die uns vorhersagen, welcheTherapien für welche Patienten in welcher klinischen Situation die beste Wirksamkeitbei geringstem Risiko hat. Diese Verbindung von klinischer Forschung mit klinisch angewandterGrundlagenforschung in ihren Arbeiten ist vorbildlich.
Entsprechend ihrem schon in jungen Jahren hohen wissenschaftlichen Renommee wurde Severine Vermeire 2003 gleich nach Abschluss ihrer gastroenterologischen Ausbildung als Professorin an die Universität Leuven berufen. 2016 wurde sie als Direktorin des Departments of Chronic Diseases and Metabolism der Universitäternannt und 2021 zum Research Director der Biomedical Sciences. Von 2011 – 2013 war Prof. Vermeire Präsidentin der Belgischen IBD Research and Development (BIRD)Gruppe, und von 2014 – 2016 die erste Präsidentin der European Crohn´s and ColitisOrganization (ECCO). Seit 2017 ist Prof. Vermeire Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.
Prof. Vermeire steht paradigmatisch für eine klinische Forscherin, die konsequent und kritisch durch sorgfältige klinische Studien an der Verbesserung der Therapie entzündlicherDarmerkrankungen gearbeitet hat. Insbesondere in der Entwicklung, Durchführungund Auswertung klinischer Studien ist Prof. Vermeire durch ihre Strukturiertheit, kombiniert mit wissenschaftlicher Neugier und hoher Intelligenz zu Recht eine Führungspersönlichkeitweit über ihr Spezialgebiet hinaus, weshalb ihr Rat internationalsehr gesucht und geschätzt ist. Ihr Publikationsverzeichnis ist beeindruckend in Qualität, Quantität und Vielfalt bei gleichzeitig klarem Fokus auf Themen der genetischen Grundlagen der Entzündung, Fragen der Immunologie, und Aspekte derPatientenversorgung. Dass sie hierbei insbesondere auch Fragen der Lebensqualitätder Patienten und der Auswirkungen neuer Therapieregime auf die Lebensqualität adressiert, macht Prof. Severine Vermeire zu einem idealen Ehrenmitglied unsererGesellschaft als hervorragende Wissenschaftlerin und Ärztin: Mit Verstand und Bauchgefühl.
Ehrenmitgliedschaften der DGVS

Prof. Dr. med. Rudolf Arnold
München

Prof. Dr. med. André L. Blum
Romainmotier, Schweiz

Prof. Dr. med. Hans Peter Dienes
Wien, Österreich

Prof. Dr. med. R. Hermon Dowling
London, Großbritannien

Prof. Dr. med. Christian Ell
Wiesbaden

Prof. Dr. med. P. Frühmorgen
Ludwigsburg

Prof. Dr. med. Alan Hofmann
La Jolla, Vereinigte Staaten von Amerika

Dr. Dietrich Hüppe
Herne

Prof. Dr. med. Ingemar Ihse
Lund, Schweden

Dr. med. Harro Jenss
Worspwede

Robert T. Jensen, MD
Bethesda, Rochester, Vereinigte Staaten von Amerika

Prof. Dr. med. Keiichi Kawai
Osaka, Japan

Prof. Dr. med. Herbert Koop
Berlin

Prof. Dr. Peter Layer
Hamburg

Prof. Dr. med. Paul Georg Lankisch
Lüneburg

Dr. Christa Maar
München

Dr. med. Pierre Mallet-Guy
Lyon, Frankreich

Prof. Dr. med. Michael Manns
Hannover

Prof. Dr. med. Siegfried Matern
Aachen

Prof. Dr. med. Gustav Paumgartner
München

Prof. Ole H. Petersen
Cardiff, Großbritannien

Prof. Dr. med. Thierry Ponchon
Lyon, Frankreich

Prof. em. Dr. med. Ernst-Otto Riecken, FRCP
Berlin

Prof. Dr. med. Jürgen F. Riemann
Ludwigshafen

Prof. Dr. med. Tilman Sauerbruch
Bonn

Prof. Dr. med. Konrad H. Soergel
Milwaukee, Vereinigte Staaten von Amerika

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Manfred Stolte
Bayreuth

Prof. Dr. med. Zsolt Tulassay
Budapest, Ungarn

Prof. Dr. med. Nils Tygstrup
Kopenhagen, Dänemark

Prof. Dr. med. Guido N. J. Tytgat
Amsterdam, Niederlande

Prof. Dr. med. Francisco Vilardell
Barcelona, Spanien

Prof. Dr. med. Balthasar Wohlgemuth
Leipzig