
JUGA in der ZfG
Die JUGA gestalten einen Bereich in der monatlich erscheinenden Zeitschrift für Gastroenterologie. Hier findet Ihr eine Auswahl der erschienenen Beiträge.
Die AG Junge Gastroenterologie der DGVS – Heimat für den gesamten Nachwuchs der Gastroenterologie
Als AG Junge Gastroenterologie (JUGA) sehen wir uns als Heimat und Fürsprecher für den gesamten Nachwuchs der Gastroenterologie, unabhängig von Profession und Arbeitsstelle. Nur durch die enge Zusammenarbeit von Ärzt*innen, Wissenschaftler*innen, Angehörigen der Pflegeberufe sowie Mitgliedern weiterer Fächer wie zum Beispiel der Ökotrophologie und durch die enge und lückenlose Zusammenarbeit des stationären und ambulanten Sektors können wir unseren Patient*innen die moderne hochqualitative Versorgung garantieren, die sie verdienen.
Am Rande des Treffens der Arbeitsgemeinschaft universitäre Gastroenterologie (AUG) trafen sich zum ersten Mal Vertreter des Nachwuchses von zwanzig universitären gastroenterologischen Abteilungen aus Deutschland. Hier wurde zum einen das Konzept der Leadership Academy durch Dr. S. Sulzer und Dr. C. Dietz-Fricke vorgestellt. Durch diese wollen wir als JUGA die Führungskräfte der Zukunft durch Vernetzung und über Soft-Skill Training auf die Herausforderungen der neuen Positionen vorbereiten. Auch wurde das erste gemeinsame wissenschaftliche Projekt der JUGA Studiengruppe, eine multizentrische retrospektive Untersuchung zum Stellenwert der Plasmapherese in der akuten hypertriglyceridämie-induzierten Pankreatitis initiiert. Diese Studie sehen wir als erste von hoffentlich vielen gemeinsamen wissenschaftlichen Untersuchungen aus dem gastroenterologischen Nachwuchs zur Beantwortung von klinisch relevanten Fragestellungen. Zentral war jedoch die gemeinsame Erarbeitung des ersten Positionspapiers zur universitären Aus- und Weiterbildung in der Gastroenterologie. Das Positionspapier, welches gemeinsam von den Teilnehmenden publiziert wird, soll als Diskussionsgrundlage zur weiteren Verbesserung der universitären Ausbildung und damit Stärkung der Gastroenterologie als Ganzes dienen. Gemeinsam mit Herrn Prof. H. Kroemer und Frau Prof. J. Allmendinger und der AUG diskutierten die Teilnehmenden auch über die Zukunft der Universitätsmedizin aus Sicht der Universitätsmedizin und aus Sicht der Gesellschaft. Die JUGA bedankt sich ausdrücklich für die großzügige Einladung der AUG, welche die Vernetzung des universitären Nachwuchses deutlich vorangetrieben hat. Die Einladung steht exemplarisch für die starke Unterstützung, welche wir als nächste Generation der Gastroenterologie durch die universitäre Führung genießen.
Teilnehmende des Treffens zwischen dem gastroenterologischen Nachwuchses der DGVS und der AUG
Durch die geplanten Reformen des Bundesministers für Gesundheit Karl Lauterbach werden sich Leistungen in der medizinischen Versorgung in Deutschland vom stationären in den ambulanten Sektor verschieben. Dies kann ohne Übertreibung als Zeitenwende benannt werden. Hierdurch wird die Zusammenarbeit der Sektoren noch zentraler, als diese bislang schon war. Auf Einladung des Berufsverbandes für niedergelassene Gastroenterologen (BNG) und durch die Unterstützung durch Stipendien kam es zum ersten Mal zu einem ausführlichen Austausch zwischen JUGA und BNG am Rande der Jahrestagung in Erfurt. In einer gemeinsamen Session diskutierte die JUGA mit den niedergelassenen Kolleg*innen nach Impulsvorträgen von Dr. F. Seither und PD M. Knabe sowie PD G. Wölfel und PD M. Reichert über Zukunftsmodelle in der Niederlassung und Chancen der Ambulantisierung. Ein reger Austausch zeugte hier von gegenseitigem Interesse der weiteren Kooperation, wobei auch Herausforderungen angesprochen wurden. Da die Weiterbildung in den politischen Reformen leider bislang unzureichend mitgedacht ist, gibt es noch keine Konzepte, wie die klinische und endoskopische Ausbildung auch in Zukunft hochqualitativ gewährleistet werden kann. Aus unserer Sicht sind strukturierte Programme sowie die Schaffung von Weiterbildungsverbünden zu begrüßen, wobei hier Fragen etwa der Finanzierung noch offen sind. Um die Gefahr einer Ausbildungslücke für Kolleg*innen in Weiterbildung zu vermeiden, ist es wichtig, dass alle Beteiligten hier nicht nur Lösungen gemeinsam erarbeiten, sondern die Konzepte auch zeitnah auf den Weg bringen. Auch die Schwierigkeiten, Nachfolger für Einzelpraxen jenseits der Ballungsräume zu finden wurde diskutiert, wobei aus unserer Sicht auch hier die frühzeitige Einbindung von Kolleg*innen aus dem Nachwuchs mit einem persönlichen Einblick in das tägliche Arbeiten und die Strukturen essenziell ist, um diese für dieses Setting zu begeistern. Das Vorurteil, dass die Niederlassung von der ‘langweiligen’ Vorsorgekoloskopie dominiert ist und interessante klinische und endoskopische Herausforderungen nicht selbst behandelt werden können, hält sich. Der Realität der ambulanten Gastroenterologie entspricht dies jedoch nicht. Um die Durchlässigkeit der Ausbildung zwischen ambulanten und stationären Sektor zu verbessern, wurde vereinbart, eine gemeinsame Datenbank mit ambulanten Ausbildungsstätten aufzubauen. Durch ein einfacheres und passenderes Zusammenbringen von motivierten Ausbildern und Auszubildenden mit Interesse am Arbeiten in der Niederlassung sehen wir die Möglichkeit, schnell und unkompliziert einen Gewinn für alle Beteiligten gewährleisten zu können. Wir sind dankbar für die Einladung des BNG und sehen die Ambulantisierung und die hierdurch bedingten Änderungen der Weiterbildung als Chance.
Wir freuen uns, so viel Unterstützung für unser Arbeiten zu erhalten und streben weiterhin eine enge Zusammenarbeit an. Zeiten der Veränderung mit Umbrüchen sind stets Chancen zur Gestaltung und die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten ist das Fundament für eine Stärkung unseres Faches.
Ein Beitrag von Sophie Schlosser-Hupf, Regensburg und Jonas J. Staudacher, Berlin
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