Gastroenterologische Palliativmedizin
Wer wir sind und was wir machen
Über 80% der palliativmedizinischen Patienten weisen gastrointestinale Symptome auf. Darüber hinaus rekrutiert sich ein großer Teil der Patienten mit fortgeschrittenem Tumorleiden aus der gastroenterologischen Onkologie. Patienten mit fortgeschrittenen Lebererkrankungen stellen eine weitere große Patientengruppe dar. Aufgrund dieser Nähe zur Gastroenterologie und durch die endoskopischen Verfahren der Palliation kommt der Gastroenterologie eine Schlüsselrolle in der Palliativmedizin zu.
Vordringliche Aufgabe der AGGP ist es, einen möglichst großen Kreis an interessierten Kolleginnen und Kollegen anzusprechen und in die inhaltliche Diskussion über gastroenterologische Palliativmedizin und die Planung zukünftiger Aktivitäten einzubinden, die auch die enge Zusammenarbeit mit anderen palliativmedizinischen Fachgesellschaften einschließt. Dabei geht es stets um die Frage, welchen genuinen Beitrag die Gastroenterologie zur Palliativmedizin leisten kann. Darüber hinaus wird es wichtig sein, an der gesundheitspolitischen und –ethischen Diskussion teilzunehmen.
Bisherige Projekte der AGGP
- Planung und Durchführung des Postgraduiertenkurses zum Thema „Gastroenterologische Palliativmedizin“ bei der DGVS-Jahrestagung 2010 in Stuttgart
- Mitarbeit beim Leitlinienprozess der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP), die Leitlinie wurde 2015 veröffentlicht und zuletzt 2020 aktualisiert (Leitlinienprogramm Onkologie Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF: Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung 2020)
- Stellungnahme zum Thema „Ärztlich assistierter Suizid“ im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens 2015, Publikation in der Zeitschrift für Gastroenterologie 2015, 53: 1354f.
- Wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Mangelernährung bei (früh-)dementen Patienten. Dazu wurde ein Studienprotokoll für eine Querschnittsuntersuchung und ein daran anknüpfendes zur Ernährungstherapie entwickelt. Eine Übersicht „PEG: Too often? Too late? Who are the right patients for gastrostomy?“ wurde publiziert in World J Gastroenterol 2020, 26(20): 2464-2471
- Buchbeitrag „Umgang mit nicht-einwilligungsfähigen Patienten“ von C. Dietrich in Mayet (Hrsg.), Geriatrische Gastroenterologie, 2. Auflage 2021.
- Umfrage zur Praxis gastroenterologischer Palliativmedizin: Die Umfrage unter Mitgliedern der DGVS und der deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) ist abgeschlossen. Die Ergebnisse werden ausgewertet und sollen publiziert werden. Die Ergebnisse sollen dazu dienen, die gegenwärtige palliativmedizinische Praxis in der Behandlung gastrointestinaler Symptome zu beleuchten und unzulänglich behandelbare Bereiche zu identifizieren. Daraus können neue Handlungs- und Forschungsfelder für die gastroenterologische Palliativmedizin hervorgehen.
Geplante/laufende Projekte der Arbeitsgruppe
- Erarbeitung neuer palliativer Standards für noch wissenschaftlich unzureichend untersuchte Symptomkomplexe und terminale Krankheitsbilder, z.B. in der Hepatologie bei Leberzirrhose
- Buchprojekt „Gastroenterologische Palliativmedizin“ mit dem Springer-Verlag: Hier soll ein Handbuch mit wichtigen palliativ-viszeralmedizinischen Symptomkomplexen und ihrer Behandlung sowie ethischen Grundüberlegungen erstellt werden.