Frühe Nutzenbewertung & Stellungnahmen
Die DGVS gibt regelmäßig selbstständig oder in Zusammenarbeit mit weiteren Verbänden offizielle Stellungnahmen heraus, um ihren Standpunkt zu aktuellen Themen zu begründen und zu vermitteln.
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Stellungnahme zur Nutzenbewertung Durvalumab (Neues Anwendungsgebiet: Hepatozelluläres Karzinom, Erstlinie Monotherapie)
Laut den Stellungnehmenden ist Durvalumab (Monotherapie) eine wirksamere und besser verträgliche Therapie als Sorafenib bei Patienten mit fortgeschrittenem oder nicht resezierbarem HCC. Ein Vorteil gegenüber Atezolizumab/Bevacizumab und Durvalumab/Tremelimumab ist nicht belegt, allerdings ist die Nebenwirkungsrate niedriger und das Nebenwirkungsspektrum unterschiedlich. Bei Kontraindikationen oder Unverträglichkeit der Kombinationstherapien ist die Monotherapie mit Durvalumab somit eine mögliche Alternative.
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Stellungnahme zur Nutzenbewertung Trifluridin / Tipiracil (Neues Anwendungsgebiet: Kolorektalkarzinom, nach 2 Vortherapien, Kombination mit Bevacizumab)
Laut den Stellungnehmenden ist die Kombination Trifluridin / Tipiracil + Bevacizumab der neue Standard bei Patienten mit refraktärem, metastasiertem, kolorektalem Karzinom und ersetzt Trifluridin / Tipiracil. Trotz der signifikanten Verlängerung der Überlebenszeit und dem Erhalt bzw. der Verbesserung der Lebensqualität verdeutlichen die niedrigen Remissionsraten und Nebenwirkungen den weiterhin bestehenden medizinischen Bedarf in der Versorgung dieser Patientengruppe.
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Stellungnahme zur Nutzenbewertung Mirikizumab bei Colitis ulcerosa
Die Stellungnehmenden gehen ohne Zweifel durch die Zulassung von Mirikizumab als weitere Behandlungsoption bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Colitis ulcerosa von einem Zugewinn für Patienten und Ärzte aus.
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Stellungnahme zur Nutzenbewertung Ivosidenib bei Cholangiokarzinom
Ivosidenib führte zur statistisch signifikanten Verlängerung des progressionsfreien Überlebens und zur Verbesserung der Lebensqualität, jedoch nicht zur signifikanten Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit. Ivosidenib stellt somit die Therapie der Wahl bei Patienten mit fortgeschrittenem und rezidiviertem/refraktärem Cholangiokarzinom und Nachweis einer IDH-R132-Mutation dar.
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Stellungnahme zum Beschlussentwurf über die Erstfassung einer Richtlinie über eine berufsgruppenübergreifende, koordinierte und strukturierte Versorgung für Versicherte mit Verdacht auf Long-COVID
Der Stellungnehmer hat die Erstfassung der Richtlinie ausführlich geprüft und kommentiert. Er betont die Komplexität dieser Richtlinie, die sich in dem begrenzten Wissensstand und der hohen Zahl an Betroffenen begründet. Zusammenfassend begrüßt der Stellungnehmer die Erstellung der Richtlinie und hofft, zur konstruktiven Weiterentwicklung und Konsensbildung beizutragen.
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Stellungnahme zur Nutzenbewertung Upadacitinib bei M. Crohn
Durch den von den Biologika unterschiedenen Wirkungsmechanismus bedeutet Upadacitinib einen signifikanten Zugewinn für die medikamentösen Therapieoptionen bei Morbus Crohn. Auch wenn für die Positionierung im therapeutischen Algorithmus Vergleichsstudien notwendig sind, ist der medizinische Zusatznutzen von Upadacitinib unbestritten.